






Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Behauptung, dass eine Aufnahme von Bisphenol A (BPA) zu Fettleibigkeit führe könnte. Die europäischen Behörden haben nach Bewertung der aktuellen Daten keinen Hinweis dafür gefunden, dass BPA Fettleibigkeit bei Tieren oder Menschen auslösen würde, ebenso wenig für die Hypothese, dass niedrige Dosen von BPA das Körpergewicht von Nagern beeinflussen - sei es bei einer Exposition im Mutterleib, über die Muttermilch oder direkt.
Vor kurzem haben Medien berichtet, dass Kontakt mit BPA im Zusammenhang mit Fettleibigkeit stehen könnte. Diese Behauptungen stützen sich auf eine kleine Zahl von Studien mit diversen Einschränkungen (z. B. eine geringe Anzahl von Tieren pro Gruppe, eine begrenzte Anzahl von Dosierungen und Applikation über einen unangemessen Expositionsweg, mangelnde Widerspruchsfreiheit). Die europäischen Experten haben diese Studien bei ihren Bewertungen miteinbezogen. Sie haben jedoch im Rahmen ihrer Gesamtbeurteilung den Ergebnissen der umfassenden Studien, die den Richtlinien guter Laborpraxis genügen und akzeptierten Studienleitlinien folgen, mehr Gewicht gegeben.
Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden, darunter die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das US-amerikanische Zentrum für die Bewertung von Risiken für die menschliche Fortpflanzung (CERHR) und die Gesundheitsbehörde von Kanada (Health Canada) haben kürzlich die wissenschaftliche Literatur zur Reproduktionstoxikologie von Säugetieren bewertet . Dabei wurden sowohl die Ergebnisse der vielen kleinen Studien berücksichtigt, die sowohl orale als auch nicht orale (z.B. parenterale, also xxxxx) Verabreichungswege verwendet haben, wie auch die Ergebnisse der großen Studien, die nach den anerkannten OECD-Guidelines durchgeführt wurden oder diese übertreffen, und sich ausschließlich auf den Aufnahmeweg über den Mund/schlucken als einzig relevanten Kontaktweg beschränken. Alle oben erwähnten Überprüfungen kamen übereinstimmend zu dem Schluss, dass eine BPA-Exposition nicht zu Fettleibigkeit bei Nagern führt. Die oben genannten Bewertungen haben keine Beziehung zwischen BPA und Fettleibigkeit identifiziert.
Der kürzlich veröffentlichte endgültige Bericht des US National Toxicology Program (NTP) zu BPA kommt zu dem Ergebnis, dass „es derzeit keine ausreichenden Beweise gibt, die den Schluss zulassen, dass eine Bisphenol A-Exposition im Entwicklungsstadium bei Labortieren zu einer Prädisposition führt, um im Verlauf des Lebens Fettleibigkeit oder metabolische Krankheiten wie Diabetes zu entwickeln...". NTP stimmt mit dem CERHR Experten-Panel über BPA darin überein, dass niedrige BPA-Dosen inkonsistente Effekte auf das Körpergewicht haben.
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